Rheinisch-Deutsches Kaltblut


Merkmale:

Größe: 159 bis 167 cm, früher 170 cm
Gewicht 720 bis 850 kg, früher bis zu 1100 kg
Farben: Braune, Füchse sowie Braun-, Rot- und Rappschimmel
Bestand: gefährdet

Die zunehmende Industrialisierung und der erhöhte Zugbedarf in der Landwirtschaft Ende des 19. Jahrhunderts erforderte in Deutschland die gezielte Zucht von schweren Kaltblütern. Im Jahr 1892 wurde im rheinischen Landgestüt Wickrath das "Rheinische Pferdestammbuch gegründet". Als Zuchtziel wollte man ein "kräftiges, gut gebautes, tiefes Pferd kaltblütigen Schlages mit starken Knochen und freien Bewegungen", das auf der Basis des Belgischen Kaltblutpferdes zu züchten war. Man züchtete etwa 170 cm große Pferde, die ein Gewicht oftmals von 1000 kg überschritten. Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte dann diese Kaltblut-.Rasse den weitesten Ausbreitungsgrad in Deutschland, bis auf Schleswig-Holstein, Teile von Mecklenburg und Süddeutschland. Aber die einsetzende Motorisierung - vor allem in der Landwirtschaft - ließ die Bestandszahlen 1975 auf einen absoluten Tiefststand sinken. Zu dieser Zeit wies das Rheinische Pferdestammbuch nur noch 11 eingetragene Stuten und 2 Privathengste auf. Der verstärkte Einsatz im Forst Ende der 1970-er Jahre bei dem schwere Rückepferde benötigt wurden, ließ die Bestandzahlen wieder etwas ansteigen. 1985 waren in Westdeutschland wieder 81 Stuten und 9 Hengste im Bestand. Heute liegt das Stockmaß zwischen 159 und 167 cm und das Gewicht zwischen 720 und 850 kg. Leider ist heute die Namensgebung der Rasse verwässert worden. Das Hessische, das Rh.-Westfälische, Sächsisch-Thüringische sowie Altmärker Kaltblut sind auf Rh.-Dt. Grundlage gezüchtet, werden aber landschaftsbezogen bezeichnet.



Foto: © Edwin Rotzal

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